Schilddrüsenüberfunktion der Katze
Eine der häufigsten Hormonstörungen älterer Katzen ist die Schilddrüsen-Überfunktion. Über deren Ursachen wird noch geforscht. Unklar ist, inwiefern der in kommerziellem Katzenfutter oft deutlich über dem Bedarf liegende Jodgehalt oder bestimmte Stoffe wie Phthalate, die in der Beschichtung von Katzenfutterdosen vorkommen, hierfür verantwortlich sind.
Durch die Erkrankung laufen Stoffwechsel und Herzschlag der Tiere auf Hochtouren. Die Tiere sind häufig nervös und unruhig bei gleichzeitiger Müdigkeit, fressen sehr viel und nehmen trotzdem ab, sie erbrechen häufig. Durch die Blutdruck-Erhöhung werden Herz und Nieren vermehrt belastet und können Schaden nehmen.
Die Diagnose erfolgt durch Abtasten der manchmal vergrößerten Schilddrüse, vor allem aber über eine Blutuntersuchung.
Die Therapie erfolgt lebenslang durch Tabletten. Hierbei sind regelmäßige Blutkontrollen notwendig, um die Dosis individuell einzustellen und eventuelle Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.
Seit einiger Zeit gibt es ein spezielles Diätfutter mit einem erniedrigten Jodgehalt. Allein die Fütterung mit dieser Diät kann bei manchen Katzen die medikamentöse Behandlung reduzieren oder gar ersetzen.
Auch eine Radiojodtherapie ist möglich. Dabei werden durch Injektion von radioaktivem Jod nur die übermäßig aktiven Schilddrüsenzellen zerstört. Diese Behandlung ist gut verträglich, Nachteil ist, dass die Katzen aufgrund der Radioaktivität für 2-3 Wochen in der entsprechenden Spezialklinik bleiben müssen.
In Einzelfällen kann auch die chirurgische Entfernung des veränderten Schilddrüsengewebes zu einem guten Erfolg führen.
Immer wieder erstaunlich ist, wie erfolgreich behandelte Katzen wieder aufblühen und kleine alte „Klappergestelle“ wieder etwas zunehmen und um Jahre jünger erscheinen.
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